Gründachsysteme gewinnen in der modernen Architektur zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Bauherren nach nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen suchen. Ein begrüntes Dach trägt nicht nur zur Aufwertung des Gebäudes bei, sondern fördert auch das Wohlbefinden der Bewohner und hilft, den Energieverbrauch signifikant zu senken. Im urbanen Raum helfen Gründächer außerdem, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte über die Funktionsweise von Gründachsystemen, ihre Energieeffizienz, Auswirkungen auf das Raumklima und die langfristigen Vorteile für Umwelt und Immobilienbesitzer.

Funktionsweise von Gründachsystemen

Aufbau und Komponenten eines Gründachs

Ein Gründach setzt sich aus verschiedenen Schichten zusammen, die jeweils eine spezielle Funktion erfüllen. Die unterste Schicht bildet dabei die Dachabdichtung, die das Gebäude vor eindringendem Wasser schützt. Darüber liegt meist eine Schutzschicht gegen mechanische Einwirkungen sowie eine Drainageschicht, die überschüssiges Regenwasser ableitet. Auf dieser Drainageschicht befindet sich das Substrat, also die spezielle Erde, in der die Pflanzen wurzeln können. Die oberste Schicht bilden unterschiedliche Pflanzen, die für geringe Dachlasten geeignet sind. Dieses durchdachte System macht das Gründach besonders langlebig und wirksam im Schutz des Gebäudes.

Pflanzenvielfalt und Vegetationsarten

Die Bepflanzung eines Gründaches variiert je nach Konstruktion und Standortbedingungen. Extensive Begrünungen bestehen meist aus pflegeleichten Moosen, Sedumarten und Kräutern, die nur eine geringe Substratstärke benötigen. Intensive Dächer hingegen können mit Rasen, Blumen oder sogar kleinen Sträuchern bepflanzt werden, benötigen dafür jedoch stärkere Aufbauten und mehr Pflege. Die Wahl der Pflanzen beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Wirksamkeit des Daches hinsichtlich Wasserhaltevermögen und Isolation.

Lebensdauer und Wartung von Gründächern

Ein gut geplantes und professionell ausgeführtes Gründach kann die Lebensdauer einer Dachkonstruktion deutlich verlängern, da die Begrünung die Abdichtung vor extremen Witterungseinflüssen schützt. Die Pflegeaufwände hängen von der Art der Begrünung ab. Extensive Lösungen sind wartungsarm und benötigen meist nur ein bis zwei Pflegegänge pro Jahr. Intensive Begrünungen sind aufwendiger, lohnen sich aber durch die zusätzliche Nutzbarkeit, etwa als Garten oder Aufenthaltsfläche und bieten eine größere ökologische Vielfalt.

Energieeinsparung durch Gründächer

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Gründächer fungieren als natürliche Klimaanlagen: Während heißer Sommermonate reflektieren die Pflanzen einen Großteil der Sonneneinstrahlung und verhindern so ein übermäßiges Aufheizen der Dachoberfläche. Im Winter hingegen wirkt das Substrat als zusätzliche Dämmschicht gegen Kälteverluste. Das führt dazu, dass weniger Energie für Klimatisierung oder Heizung benötigt wird. Studien belegen, dass gut konstruierte Gründächer Heizenergieeinsparungen von bis zu zwanzig Prozent ermöglichen können.
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Neben der thermischen Isolation bieten Gründächer einen hervorragenden Schallschutz. Die unterschiedlichen Materialschichten dämmen nicht nur gegen Außengeräusche, sondern reduzieren auch den Schall, der aus dem Gebäude entweichen könnte. Gerade in dicht besiedelten urbanen Gebieten ist diese Eigenschaft besonders vorteilhaft. Die Kombination aus Pflanzenbewuchs und Substrat filtert dabei den Lärm um mehrere Dezibel ab, was zu einer beruhigten und angenehmen Wohnatmosphäre beiträgt.
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In Ballungszentren führt die dichte Bebauung dazu, dass sich Wärme staut und die Temperaturen im Vergleich zum Umland steigen. Gründächer helfen, diesen Wärmeinseleffekt zu reduzieren, indem sie einen Teil der Sonnenenergie für die Verdunstung von Wasser nutzen und dadurch die Dachtemperatur senken. Mehrere bepflanzte Dächer in einer Nachbarschaft haben einen deutlich spürbaren Einfluss auf das Mikroklima und verbessern die Lebensqualität der Bewohner nachhaltig.
Ein Gründach wirkt wie ein natürlicher Luftbefeuchter: Pflanzen geben ständig Wasser an die Umgebung ab, was die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Hauses reguliert. Gerade im Sommer kann diese Verdunstung zu einer spürbaren Abkühlung führen. Im Winter hilft das System dabei, eine zu trockene Raumluft zu vermeiden, was insbesondere für das Wohlbefinden von Allergikern und empfindlichen Personen vorteilhaft ist.
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